Die folgende Bewertung der Gesellschaft folgt im Wesentlichen den Angaben in MAYER (1974): Die Baumartenmischung wechselt nach der standörtlichen und bestandesstrukturellen Differenzierung sehr und erschwert dadurch differenzierte waldbauliche Aussagen.
Hainbuche und Winterlinde, die relativ gut Schatten und Trockenheit ertragen, sind gegenüber der Buche im mesophilen Eichen-Mischwald konkurrenzkräftiger. Bei zu großer Trockenheit fallen diese Baumarten aus und werden durch die Elsbeere ersetzt. Schattbaumarten in der Unter- und Mittelschicht verjüngen sich ununterbrochen in der langandauernden Optimalphase, während sich die locker und unregelmäßig verteilten Eichen in der Oberschicht nur zeitweise und meist kleinflächig verjüngen. Vorübergehende Zwischenstadien aus Schattbaumarten sind möglich. Bei angespannter Wasserversorgung sind mittelwaldähnliche Bestandesteile typisch. Beim thermophilen Eichenmischwald mit allgemein geringerem Schluss und baldiger natürlicher Bestandesauflockerung spielt Stockausschlagverjüngung eine wesentlich größere Rolle.
Auf den mäßig frischen bis frischen Standorten ist Eichen-Wertholzzucht möglich. Schattbaumarten (Hainbuche, Winterlinde, Buche) in der Unter- und Zwischenschicht verbessern die Astreinigung der Eiche, minimieren deren Wasserreiserproblematik und verhindern eine zu starke Entwicklung der Krautschicht. Bei der künstlichen Begründung ist der Hainbuche der Vorzug zu geben, da diese die Eichenkronen weniger stark bedrängt und sich dadurch ein geringerer Pflegeaufwand ergibt.
Traditionelle, sehr stammzahlreiche Eichenbegründungsverfahren gehören zu den kostenintensivsten waldbaulichen Maßnahmen und machen daher nur dann Sinn, wenn sehr gute Holzqualität produziert werden kann. Kostengünstigere Weitverbände, ohne zusätzliche Naturverjüngung von Schattbaumarten, führen zu wesentlich verzögerter Astreinigung und dadurch häufig zu unbefriedigender Qualität. Teilflächenkulturen (Gruppen, Nester) mit dementsprechendem Dichtstand innerhalb der Kollektive stellen eine kostengünstige Alternative zur Pflanzung auf der gesamten Fläche dar.
Dem jeweiligen Standort entsprechende Edellaubhölzer können aufgrund ihrer Wertholzfähigkeit und ihrer kürzeren Umtriebszeit, bei entsprechender Pflege, entscheidend zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation beitragen.
Literatur:
Mayer, H., (1974): Wälder des Ostalpenraumes. Stuttgart: Verlag Gustav Fischer