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Sekundäre Fichtenwaldgesellschaften


West- und Mitteleuropäische Eichen-Hainbuchenwälder ( Carpinion) Issler 1931

Beschreibung:

Die Eichen-Hainbuchenwälder sind Laubwälder mesophiler bis eutropher Standorte mit Carpinus betulus, Quercus robur und Q. petraea und in einem Teil des Areals (atlantisch beeinflußte Bereiche und Karpaten) auch mit beigemischter Buche. Im Ausnahmsfall handelt es sich um Mischwälder mit Tanne oder Fichte. Der Verbreitungsschwerpunkt liegt in der kollinen Stufe, außerdem sind in geringem Ausmaß Bestände in der planaren Stufe (Pannonicum) und in der submontanen Stufe anzutreffen. In Extremfällen besiedeln die Hainbuchenwälder schwach hygrophile, allerdings sehr selten überschwemmte Standorte (hier wird Quercus petraea durch Q. robur ersetzt). Diese Bestände kommen mit Auwäldern des Unterverbandes Ulmenion in Kontakt. Das andere Extrem bilden die subxerophilen Einheiten des Carpinion, welche Übergänge zu Gesellschaften des Quercion pubescentis-sessiliflorae, z.B. zu Quercetum petraeae-cerris oder Geranio-Quercetum pubescentis, bilden.

Letzte Änderung: Wednesday 20 April 2005 9:36:52 am




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Arten der Strauch- und Krautschicht
Bestandesstruktur
Naturschutzfachliche Bewertung
Referenzflächen
Standort
Untertypen und Übergänge
Verbreitung
Waldbau

Die folgende Bewertung der Gesellschaft folgt im Wesentlichen den Angaben in MAYER (1974): Die Baumartenmischung wechselt nach der standörtlichen und bestandesstrukturellen Differenzierung sehr und erschwert dadurch differenzierte waldbauliche Aussagen.
Hainbuche und Winterlinde, die relativ gut Schatten und Trockenheit ertragen, sind gegenüber der Buche im mesophilen Eichen-Mischwald konkurrenzkräftiger. Bei zu großer Trockenheit fallen diese Baumarten aus und werden durch die Elsbeere ersetzt. Schattbaumarten in der Unter- und Mittelschicht verjüngen sich ununterbrochen in der langandauernden Optimalphase, während sich die locker und unregelmäßig verteilten Eichen in der Oberschicht nur zeitweise und meist kleinflächig verjüngen. Vorübergehende Zwischenstadien aus Schattbaumarten sind möglich. Bei angespannter Wasserversorgung sind mittelwaldähnliche Bestandesteile typisch. Beim thermophilen Eichenmischwald mit allgemein geringerem Schluss und baldiger natürlicher Bestandesauflockerung spielt Stockausschlagverjüngung eine wesentlich größere Rolle.

Auf den mäßig frischen bis frischen Standorten ist Eichen-Wertholzzucht möglich. Schattbaumarten (Hainbuche, Winterlinde, Buche) in der Unter- und Zwischenschicht verbessern die Astreinigung der Eiche, minimieren deren Wasserreiserproblematik und verhindern eine zu starke Entwicklung der Krautschicht. Bei der künstlichen Begründung ist der Hainbuche der Vorzug zu geben, da diese die Eichenkronen weniger stark bedrängt und sich dadurch ein geringerer Pflegeaufwand ergibt.
Traditionelle, sehr stammzahlreiche Eichenbegründungsverfahren gehören zu den kostenintensivsten waldbaulichen Maßnahmen und machen daher nur dann Sinn, wenn sehr gute Holzqualität produziert werden kann. Kostengünstigere Weitverbände, ohne zusätzliche Naturverjüngung von Schattbaumarten, führen zu wesentlich verzögerter Astreinigung und dadurch häufig zu unbefriedigender Qualität. Teilflächenkulturen (Gruppen, Nester) mit dementsprechendem Dichtstand innerhalb der Kollektive stellen eine kostengünstige Alternative zur Pflanzung auf der gesamten Fläche dar.
Dem jeweiligen Standort entsprechende Edellaubhölzer können aufgrund ihrer Wertholzfähigkeit und ihrer kürzeren Umtriebszeit, bei entsprechender Pflege, entscheidend zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation beitragen.

Literatur:

Mayer, H., (1974): Wälder des Ostalpenraumes. Stuttgart: Verlag Gustav Fischer

Letzte Änderung: Wednesday 26 July 2006 6:24:49 am


Wichtige ökologische Faktoren
Baumarten
eingesprengt (1-5%); beigemischt (5-25%); subdominant (25-50%); dominant (50-100%)

Weiters wird die ökologische und ökonomische Bedeutung der Baumart in Form eines "Ampelwert" dargestellt:
gruen ökologisch und ökonomisch wertvoll
gruen ökologisch wertvoll aber ökonomisch durchschnittlich
gruen ökologisch bedenklich
gruen ökologisch abzulehnen

Hainbuche dominant Ampelwert: gruen

Stieleiche dominant Ampelwert: blau

Traubeneiche dominant Ampelwert: blau

Vogelkirsche beigemischt Ampelwert: blau

Rotbuche subdominant Ampelwert: blau

Weißtanne beigemischt Ampelwert: blau

Rotfichte beigemischt Ampelwert: gruen

Letzte Änderung: Monday 29 January 2007 9:53:22 am