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> Baumarten> Weißtanne

Weißtanne   Abies alba

Allgemeines:

Tannensterben waren bis ins 16./17. Jahrhundert immer wieder nachzuweisen. So war auch in den 80er-Jahren der Zustand der Tannen in Mitteleuropa auf Grund von Luftverunreinigungen (SO2) als schlecht zu beurteilen. Heute ist die Tanne wieder eine vitale und ökonomisch interessante Baumart.

Klima:

Die Tanne ist wärmebedürftiger als die Fichte. Die Vegetationszeitlänge muss mindestens 90 Tage, die jährliche Niederschlagsmenge mindestens 600 mm erreichen; natürliche Vorkommen in Österreich etwa von 250 m bis 1900 m Seehöhe.

Boden:

Relativ bodenvag, kommt auch mit staunassen Böden gut zurecht

Wurzel:

Die Tanne ist ein Pfahlwurzler, auf extrem schweren und dichten Böden kann auch ein herzwurzelartigen System ausgebildet sein.

Herkunft:

Nacheiszeitliche Einwanderung von SW aus Norditalien; abgesehen vom alpinen Vorkommen können eine Westtanne (Korsika, Pyrenäen, Frankreich), eine Süd- (Apennin) und eine Osttanne (Dinariden, Karpaten) unterschieden werden.

Saatgutbestände:
Verjüngung:

Verjüngung bei hohen Wilddichten meist nur unter Schutz möglich

Risiken:

Die Tanne ist sehr spätfrostempfindlich. Rindenverletzungen führen seltener zu Pilzinfektionen und Rotfäule als bei Fichte. Das Wurzelsystem der heimischen Tanne leidet unter Trockenheit viel stärker als jenes von südeuropäischen Tannen.
Hohe Wilddichten bewirken starken Verbiss und in Zusammenhang mit geringer Anzahl an (verjüngungsfähigen) Altbäumen teilweise völliges Ausfallen der Tannenverjüngung.

Wuchsverhalten:

Langes Ausharren im Unterstand (bis 200 Jahre) und anschließendes Einwachsen in die Oberschicht ist möglich, daher stellt die Tanne die ideale Plenterwaldart dar. Langsames Wachstum in der Jugend wird durch lang anhaltenden Zuwachs im höheren Alter mehr als kompensiert, die Tanne übertrifft so die Fichte in der Wuchsleistung auf geeigneten Standorten um 1-2 fm (größere Vollholzigkeit und Stammzahl). Alter bis 400/600 Jahre und Höhen bis 50 m sind möglich. Eine der höchsten Tannen Österreichs steht in Vorarlberg und ist 55m hoch. Der höchste Baum Europas ist eine Tanne mit 65m.

Pflege:

Keine plötzliche Freistellung von Jungwuchs, Verjüngung unter Schirm zur Dämpfung des Jugendwachstums (‚Druckstand’).

Ernte:
Holzeigenschaft:

hell, ohne Kern, schnell trocknend, weich, geringes Quellen und Schwinden, dauerhaft bei Wasserbauten,

Rundholzpreis:
Nutzung aktuell:

Wie Fichte

Nutzung historisch:
Nebennutzung:

Schmuckreisig, Waldhonig aus Ausscheidungen von an Tannen saugenden Schild- und Rindenläusen

Ökofunktion:

Relativ gute Streuabbaubarkeit, durch Pfahlwurzelsystem stabilisierender Einfluss auf den Bestand, hohe Wurzelenergie auch auf Pseudogleyen, daher sind Stauwasserböden im montanen Bereich Tannen-Zwangsstandorte; Tiefenaufschluss von Böden

Bilder:



Letzte Änderung: Thursday 07 December 2006 9:11:17 am