Allgemeines:
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Die Hainbuche ist bestandsbildend oder beigemischt in den Eichen-Hainbuchenwäldern der kollinen Stufe. Sie wurde und wird auch sehr häufig als Hecke zur Einzäunung verwendet (Hainbuche = Heckenbuche).
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Klima:
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Höhere Sommerwärme als bei Rotbuche, frostempfindlich.
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Boden:
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Frische und humose Böden notwendig.
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Wurzel:
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Schwache Pfahlwurzel, deutliche Herzwurzel, die intensiv den Boden erschließt. Hauptwurzelhorizont in 40-60 cm Tiefe. Tiefwurzler bis 1,4 m. Mykorrhiza ist nachgewiesen.
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Herkunft:
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Empfohlen werden gerade wüchsige Bäume mit waagrechten Astwinkeln. Varietäten mit gelappten oder herzförmigen Blättern oder pyramidenförmigem Wuchs.
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Saatgutbestände:
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Verjüngung:
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Leichte Naturverjüngung bei Eichen und Kiefern, da genügend Licht durchdringt. Bei dichter Überschirmung (Rotbuche), sowie bei dichtem Grasfilz schlechte Verjüngung. Kräuter stören nicht. Aussaat (Februar bis März) 70-100 g je m² im Saatbeet, im Wald 70 kg je ha. Schutz vor Mäusen und Vögeln (Drahtgitter) notwendig. Ausgeprägte Stockausschlagfähigkeit. Pflanzung von 3-jährigen Hainbuchen im Verband von 0,8 x 2m empfohlen.
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Risiken:
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Stark durch Mäuse und Wild gefährdet. Insektenschädlinge (Frostspanner, Wickler). Leidet bei Freistellung an Rindenbrand.
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Wuchsverhalten:
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Früher Austrieb im Frühjahr, da gegen Spätfrost unempfindlich. Später Laubfall im Herbst, dadurch gute Deckung für Tiere. Stämme im unteren Teil spannrückig. Charakteristische Nieder- und Mittelwaldbaumart.
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Pflege:
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Stammverletzungen unbedingt vermeiden, da sie schlecht überwuchert werden können (Fäulegefahr).
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Ernte:
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Alter 150 Jahre, Extremwerte bis 300 Jahre. Wird schon ab 120 Jahen wipfeldürr und kernfaul. Bei guter Pflege ist mit 100 Jahren ein BHD von 45 cm erreichbar.
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Holzeigenschaft:
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Splint- und Kernholz sind gleich gefärbt. Feinfaseriges, festes, sehr hartes Holz, gut biegsam. Nicht dauerhaft gegen Witterung. Mittlere Stammholzpreise weit unter jenen von Esche und der Rotbuche, hohe Erlösschwankungen.
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Rundholzpreis:
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Nutzung aktuell:
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Für Geräte mit hoher mechanischer Beanspruchung (Hackbretter, Werkzeugstiele usw.). Brennholz (hoher Brennwert) und Holzkohle.
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Nutzung historisch:
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Achsen, Zahnräder (wegen seiner Härte - "Eisenholz").
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Nebennutzung:
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Laub als Viehfutter verwendet (galt als etwas höherwertiger als Heu).
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Ökofunktion:
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Bestandsbildend in Eichen-Hainbuchenwälder (Carpinion). Ideale Mischbaumart zur Nebenbestandsbildung (Unterbau) in Wertholzbeständen von Lichtbaumarten (Eiche, Kiefer Esche). Gut zersetzbare Streu. Fördert als biologische Sanierungsbaumart auf nicht zu nährstoffarmen Böden Bodenaufschluß und Streuabbau (Mull). Wertvolles Bodenschutzholz in Steilhanglagen.
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Bilder:
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Letzte Änderung: Monday 11 April 2005 1:43:31 pm
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