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Sekundäre Fichtenwaldgesellschaften


Waldmeister-Buchenwald (Tieflagenform) ( Galio odoratae-Fagetum) Sougnez et Thill 1959

Beschreibung:

Das Galio odoratae-Fagetum ist im mittleren bis östlichen Mitteleuropa verbreitet. Die Standorte liegen vorwiegend über Lockersedimenten oder leicht verwitternden Gesteinen, welche relativ kalkarm und nicht zu nährstoffarm sind (z.B. Mergel, Molasse, Schiefer, Sandstein). Frische bis grundfeuchte, mittel- bis tiefgründige, z.T. vergleyte Mull- oder Moderbraunerden von mittlerer Basensättigung und hoher biologischer Bodenaktivität sind ausgebildet (Mayer 1974, Grabherr & Mucina 1989). Die Wälder zeigen eine gute Wuchsleistung und sind im typischen Fall geschlossene Hallenwälder (Mayer 1974). Es handelt sich um reine Buchenwälder oder, besonders in montanen Lagen, um Fichten-Tannen-Buchenwälder mit Buchendominanz. Die Strauchschicht ist schwach entwickelt und besteht zu einem großen Teil aus Buchenjungwuchs. Die relativ artenarme Krautschicht erreicht u.a. wegen des geringen Lichtangebotes oder der mächtigen Streuschicht oft nur geringe Deckungswerte, sie kann auch ganz fehlen. Es herrschen anspruchsvolle Buchenwald- bzw. Laubwaldarten vor, insbesondere ausgesprochene Mullbodenarten. Säurezeiger bzw. säuretolerante Arten treten besonders in Aushagerungszonen und in den Feuchtschleppen am Stammgrund auf. Hinsichtlich der Bodenfrische herrschen Arten mit mittleren Zeigerwerten vor. Die Moosschicht fehlt oder ist nur schwach ausgebildet. Das Arealtypenspektrum eines Bestandes am Alpenostrand zeigt überwiegend mitteleuropäische bzw. eurpäische Elemente (Karrer 1985b). Das Asperulo-Fagetum ist in der submontanen und montanen Stufe (bis ca. 1400 m; Zukrigl 1973, Mayer 1974) als Klimax-Waldgesellschaft verbreitet.

Zukrigl (1973) unterscheidet am Alpenostrand eine sub- bis tiefmontane Ausbildung, die optimale, reine Buchenwälder enthält, und eine montane Ausbildung mit wüchsigen Nadelbäumen.

Letzte Änderung: Friday 01 April 2005 7:09:35 am




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Arten der Strauch- und Krautschicht

Baumarten in Strauch- und Krautschicht: Rotbuche (Fagus sylvatica, 94 %), Fichte (Picea abies, 94 %), Gewöhnliche Esche (Fraxinus excelsior, 50 %), Rotföhre (Pinus sylvestris, 38 %), Weißtanne (Abies alba, 31 %), Bergahorn (Acer pseudoplatanus, 31 %), Stieleiche (Quercus robur, 31 %), Eberesche (Sorbus aucuparia, 31 %), Hainbuche (Carpinus betulus, 19 %), Edelkastanie (Castanea sativa, 19 %), Mehlbeere (Sorbus aria, 12 %), Lärche (Larix decidua, 12 %), Winterlinde (Tilia cordata, 12 %), Weißbirke (Betula pendula, 12 %).

Sträucher: Brombeere (Rubus fruticosus agg., 17 %), Himbeere (Rubus idaeus, 31 %), Hasel (Corylus avellana, 19 %), Gewöhnlicher Heckenkirsche (Lonicera xylosteum, 12 %), Berberitze (Berberis vulgaris, 12 %), Schwarzer Holunder (Sambucus nigra, 12 %), Gewöhnlicher Waldrebe (Clematis vitalba, 12 %).

Krautige und Zwergsträucher: Weißliche Hainsimse (Luzula luzuloides, 81 %), Wald-Habichtskraut (Hieracium murorum, 69 %), Heidelbeere (Vaccinium myrtillus, 62 %), Dreiblatt-Windröschen (Anemone trifolia, 56 %), Männerfarn (Dryopteris filix-mas, 56 %), Wald-Frauenfarn (Athyrium filix-femina, 56 %), Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana, 56 %), Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella, 50 %), Hasenlattich (Prenanthes purpurea, 50 %), Mauerlattich (Mycelis muralis, 50 %), Adlerfarn (Pteridium aquilinum, 50 %), Wimper-Hainsimse (Luzula pilosa, 50 %), Sanikel (Sanicula europaea, 44 %), Kriechender Günsel (Ajuga reptans, 44 %), Nickendes Perlgras, 44 %), Kahles Kreuzlabkraut (Cruciata glabra, 44 %).

Letzte Änderung: Thursday 27 July 2006 10:53:45 am


Bestandesstruktur
Naturschutzfachliche Bewertung
Referenzflächen
Standort
Untertypen und Übergänge
Verbreitung
Waldbau
Wichtige ökologische Faktoren
Baumarten
eingesprengt (1-5%); beigemischt (5-25%); subdominant (25-50%); dominant (50-100%)

Weiters wird die ökologische und ökonomische Bedeutung der Baumart in Form eines "Ampelwert" dargestellt:
gruen ökologisch und ökonomisch wertvoll
gruen ökologisch wertvoll aber ökonomisch durchschnittlich
gruen ökologisch bedenklich
gruen ökologisch abzulehnen

Rotbuche dominant Ampelwert: blau

Weißtanne beigemischt Ampelwert: blau
Anmerkung: bewirtschaftungsbedingt meist fehlend

Rotfichte beigemischt Ampelwert: gruen
Anmerkung: bewirtschaftungsbedingt oft subdominant

Weißkiefer beigemischt Ampelwert: gruen
Anmerkung: bewirtschaftungsbedingt oft subdominant

Lärche beigemischt Ampelwert: gruen
Anmerkung: Vorkommen in dieser Gesellschaft wohl rein bewirtschaftungsbedingt

Weiß-Birke beigemischt Ampelwert: gruen
Anmerkung: in Vorwaldstadien oft subdominant bis dominant

Gemeine Esche beigemischt Ampelwert: blau

Bergahorn beigemischt Ampelwert: gruen

Stieleiche beigemischt Ampelwert: gruen

Vogelkirsche beigemischt Ampelwert: gruen
Anmerkung: sekundäre Pionierbaumart der Vorwaldstadien

Letzte Änderung: Thursday 27 July 2006 11:08:16 am