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> Baumarten> Bergahorn

Bergahorn   Acer pseudoplatanus

Allgemeines:

Der Bergahorn, dessen Holz auch zum Bau des Trojanischen Pferdes verwendet worden sein soll, war um die Zeitenwende einer der häufigsten Baumarten Mitteleuropas. Durch die Waldweide wurde die Art, die selten Stockausschläge macht und nicht zur Viehfütterung beigetragen hat, zurückgedrängt.

Klima:

Bevorzugt kühle (schattige) luftfeuchte Halden und Mulden, in den Zentralalpen bis 2000m, in den Nordalpen bis 1700m.

Boden:

Bevorzugt sehr frische, wasserzügige stark humose Böden. Auch geeignet für feinerdearme, aber tiefgründige Skelettböden. Kommt mit 30-50% Basensättigung zurecht. Verträgt keine Staunässe. Eine Überflutungsdauer von mehr als 30 Tagen ist kritisch.

Wurzel:

Herzwurzel mit Senkern, auf geeigneten Bödens sehr dichtes Wurzelnetz. Wurzeltiefe bis 5m, auf dichten Böden nur flach wurzelnd. Ohne Mykorrhiza.

Herkunft:

Genetisch unterschiedliche Populationen auf geographisch engem Raum. 50 unterschiedliche Wuchsformen sind beschrieben worden.

Saatgutbestände:

B.Ah 1(8.1/ko), B.Ah 2(8.1/sm), B.Ah 3(8.1/ko), B.Ah 4(8.1/ko).

Verjüngung:

Leichte Naturverjüngung auf Mineralböden. Aussaat schwierig. Im Pflanzbeet 150 Samen pro m², im Wald 80 kg je ha. Pflanzungen von zwei bis dreijährigen Pflanzen im Verband von 2m x 1m mit mind. 4000 Pflanzen pro ha empfohlen.

Risiken:

Außer Mäusefraß (vor allem bei Grasbewuchs der Fläche), Wildverbiß bzw. Fegeschäden kaum Risiken.

Wuchsverhalten:

Kräftiges Höhenwachstum in der Jugend, später deutlich abflauend: Erträgt in der Jugend etwa soviel Schatten wie die Rotbuche; im Alter Lichtbaumart.

Pflege:

Erträgt in der Jugend seitlichen Konkurrenzdruck, aber nur auf Optimalstandorten. Krümmung bei einseitigem Seitenlicht. Frühe Förderung der Z-Bäume von der Schaftlänge her zur Erreichung starker Durchmesser nötig; in Pflegephase müssen alle 3 Jahre Durchforstungen erfolgen. Erträgt keine starken Eingriffe. Nachlassender Volumenzuwachs bei Vergrasung unter dem Altbestand, bodenbedeckender Unterstand ist daher günstig. Hainbuche und Linde zur Bodenpflege geeignet.

Ernte:

Gesundes Alter nicht über 150 Jahren. Bei Pflege BHD von über 60 cm nach 120 Jahren erreichbar. Ernte sollte vor Grau- und Spritzkernbildung erfolgen.

Holzeigenschaft:

Helles, unter Licht vergilbendes Holz, gut beizbar, färbbar und imprägnierbar. Hohe Abriebfestigkeit.

Rundholzpreis:

-

Nutzung aktuell:

Böden, Stühle, Tische, geeignet für Patentbiegeholz, geschätztes Parkettholz. Der engringige "Riegelahorn" ist für Musikinstrumente gesucht.

Nutzung historisch:

Bergahorn wurde nach Horaz (65-8 v.Chr.) für helle Tischplatten bereits im Altertum verwendet.

Nebennutzung:

-

Ökofunktion:

Kann durch die CO2-Ausscheidung seiner Wurzeln die Kalkverwitterung beschleunigen. Gut zersetzliche Laubstreu. Stabilisiert feucht-humose Kalksteinschutthalden. Wertvolle Schutzbaumart durch Bodenfestigung mittels Stockausschlag und gute Ausheilung von Steinschlagschäden. Auch zur Nachbesserung von Windbruchlücken und Schneedrucklücken mit Heistern geeignet-

Bilder:
Juveniler Bergahorn

Blattunterseite

Trieb-Endknospe

Letzte Änderung: Thursday 21 April 2005 12:53:37 pm