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> Baumarten> Weiß-Birke

Weiß-Birke   Betula pendula

Allgemeines:

Die Pionierbaumart auf Schagflächen und ungenutzten Standorten ist in Europa bis Ostasien weitverbreitet. In Nordeuropa ist die Birke bestandsbildende Art. Als Symbol der Jugend werden Birken häufig als "Maibaum" verwendet.

Klima:

Geringe Klimaansprüche. Sommerliche Hitze weniger verträglich als bei Kiefer. Gegen winterliche Kälte und Spätfröste reistent.

Boden:

Fast alle Bodenarten. Auf sommertrockenen Standorten schlechter Wuchs; hier besonders in den ersten Jahren gegen Dürre empfindlich. Nährstoffarme bis -reiche Böden günstig; Kalkböden weniger verträglich. Beste Zuwächse auf sandigen Lehmböden mit mittlerer Frische.

Wurzel:

Herzwurzel. Gegen Wind mäßig stabil, mitteltief wurzelnd (60 - 120 cm). Auf Sandböden bis 6 m tief. Zahlreiche Mykorrhiza-Pilze kommen vor.

Herkunft:

Europa. Zum Teil triploide Formen vorhanden, mit größeren Blättern und besserer Wuchsleistung; Nachkommen meist nicht fertil. Varietäten sind Trauerbirke, Blutbirke, Schlitzblattbirke u.a.

Saatgutbestände:

-

Verjüngung:

Gute Naturverjüngung bei geeignetem Boden (Bodenverwundung). Flugweite der Samen 1 bis 2 km. Aussaat im März. Samen mit geringer Keimfähigkeit. Rillensaat 2 (bis 5) g je m, Reihenabstand 1,5 m. Breitsaat 20 g je m². Flächensaat 8 kg je ha. Pflanzung von 1-2-jährigen Sämlingen unproblematisch.

Risiken:

Geringe Schadanfälligkeit. Schädlinge sind verschiedene Insekten (Blattkäfer, Zikaden, Splintkäfer) und Pilze. Die markanten "Hexenbesen" (dichte Verzweigungen) werden durch den Pilz Taphrina sp. verursacht. Schäden durch Verbiss, Schneebruch und Windwurf möglich.

Wuchsverhalten:

Sehr lichtliebend. In der Jugend raschwüchsig, unduldsam gegen andere Baumarten. Naturverjüngung nach 8 Jahren 5-7 m hoch. Günstige Wirkung der Birken als Vorwald bei Buchen oder Eichen.

Pflege:

Frühe Freistellung der Z-Bäume, um ausreichende Stammdicke zu erreichen (etwa ab 10 Höhe) nötig. Nach längstens 3 Jahren sollen mindestens 2 Bedränger entnommen werden.

Ernte:

Alter der Bäume etwa 80-120 Jahre, danach nimmt Stammfäule rasch zu (in Skandinavien bis 180 Jahre alt.).

Holzeigenschaft:

Birkenholz ist leicht verderblich. Soll nur im Winter gefällt (Dezember bis Februar) und rasch getrocknet werden. Bei im Sommer gefällten Bäumen setzt rasch Thyllenbildung ein (erschwerte Trocknung). Gelblichweißes bis Bräunlichweißes, hartes Holz, leicht bearbeitbar.

Rundholzpreis:

-

Nutzung aktuell:

Musikinstrumente, Klaviermechaniken, Furniere, Sperrholz, Möbelholz. Auch zur Verpackung von Lebensmitteln verwendet (geruchlos), sowie als Zellstoff (helle Farbe). Brennholz für offene Kamine.

Nutzung historisch:

Holz für Nähgarn-Spulen, Ölgewinnung aus der Rinde zur Lederbearbeitung (Juchtenöl).

Nebennutzung:

Birkenreisig als Besen. Birkensaft als Haarwasser bzw Badezusatz oder vergoren als Birkenwein verwendet (Im Frühjahr mehrere Liter Saft pro Tag von einem Baum). Medizin: Betulinsäure aus der Rinde soll Melanom-Krebszellen zerstören. Birkenteer (durch Destillation der Rinde) wirkt antiparasitär.

Ökofunktion:

Schnelle Besiedlung von Kahlflächen und Katastrophengebieten (Bodenschutz). Lichtbaumcharakter ermöglicht Unterbau bzw. Umwandlung der Pionierbestockung. Gut zersetztbare Streu. Wertvolle, raschwüchsige Schutzbaumart für Frostlagen verdammt als Vorwald wenigr als Grauerle. Reinbestände verlichten bald. Bedeutung für die biologische Vielfalt: über

Bilder:



Letzte Änderung: Monday 11 April 2005 1:33:07 pm