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Sekundäre Fichtenwaldgesellschaften


Subkontinentaler bodensaurer Eichenmischwald Ost- und Mitteleuropas ( Genisto germanicae-Quercetum) Aichinger 1933

Beschreibung:

Das Genisto-Quercion enthält die subkontinentalen azidophilen Eichenmischwälder Ost- und Mitteleuropas. Die Gesellschaften sind an extremen Standorten über Quarzit, Gneis, Granit, Andesit, Amphibolit u.a. ausgebildet. Die Böden sind flachgründige Ranker oder oligotrophe, z.T. podsolierte Braunerden. Die obere Strauchschicht ist oft schlecht ausgebildet, dagegen kommt Zwergsträuchern große Bedeutung zu. Azidophile Eichenmischwälder besitzen auffallend wenige Charakterarten. Fast alle Säurezeiger kommen auch in anderen bodensauren Waldgesellschaften, z.B. in Nadelwäldern und bodensauren Buchenwäldern, vor. Jedenfalls zeichnen sich die bodensauren Eichenmischwälder durch die große Zahl der Säurezeiger einschließlich der Moose aus sowie durch das Vorherrschen der Eichen und das Zurücktreten von Schattholzarten.

Letzte Änderung: Thursday 31 March 2005 2:37:02 pm




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Arten der Strauch- und Krautschicht
Bestandesstruktur
Naturschutzfachliche Bewertung
Referenzflächen
Standort
Untertypen und Übergänge
Verbreitung
Waldbau

Genisto germanicae-Quercetum
Nach PICHLER (2000) stocken – bedingt durch anthropogene Einflüsse (Streunutzung, Waldweide, Kahlschlagswirtschaft begünstigen das Aufkommen der Kiefer) – auf den entsprechenden Standorten großflächig Kiefernwälder. Schneebruch und Schädlingskalamitäten setzen den Reinbeständen immer wieder zu. Niedrige Bonitäten, schlechte Kronenformen und starke Astigkeit sind ein häufiges Kennzeichen der Kiefernbestände. In frischeren Lagen und auf Schatthängen überwiegt die Fichte. Um die Häufigkeit und Intensität der Schadereignisse zu vermindern, scheint es notwendig, diese instabilen Reinbestände langfristig wieder in stabilere Mischbestände umzuwandeln. Vorrat, Zuwachs und Qualität sind häufig sehr unbefriedigend. Auf den Standorten der Dobrova ist vor allem die Wasserversorgung ausschlaggebend für die Baumarteneignung.
Gruppen- und horstweises Einbringen von Roteiche und Douglasie könnte die Ertragsleistung dieser Bestände erhöhen.
In naturnahen, von Eichen dominierten Beständen, sollten jedoch keine Gastbaumarten eingebracht werden, weil diese Bestände als Referenzbestände und aus naturschutzfachlicher Sicht sehr hohe Bedeutung haben.

Literatur:

Pichler, W. 2000: Baumarteneignung und mechanische Stabilität in Kiefernwäldern der Dobrova, Kärnten ; Diplomarbeit, Universität für Bodenkultur, Institut für Waldbau.

Letzte Änderung: Friday 01 December 2006 8:39:19 am


Wichtige ökologische Faktoren
Baumarten
eingesprengt (1-5%); beigemischt (5-25%); subdominant (25-50%); dominant (50-100%)

Weiters wird die ökologische und ökonomische Bedeutung der Baumart in Form eines "Ampelwert" dargestellt:
gruen ökologisch und ökonomisch wertvoll
gruen ökologisch wertvoll aber ökonomisch durchschnittlich
gruen ökologisch bedenklich
gruen ökologisch abzulehnen

Stieleiche dominant Ampelwert: gruen

Weißkiefer eingesprengt Ampelwert: gruen
Anmerkung: bewirtschaftungsbedingt oft subdominant, bis beigemischt ökologisch vertretbar

Rotfichte fehlt in natürlichen Beständen Ampelwert: gruen
Anmerkung: bewirtschaftungsbedingt oft subdominant

Rotbuche beigemischt Ampelwert: gruen

Weiß-Birke beigemischt Ampelwert: gruen
Anmerkung: in Vorwaldstadien oft dominant

Zitterpappel beigemischt Ampelwert: gruen
Anmerkung: in Vorwaldstadien oft subdominant

Hainbuche beigemischt Ampelwert: gruen

Gemeine Esche beigemischt Ampelwert: gruen
Anmerkung: nur bei guter Basenversorgung des Bodens zu empfehlen - in sekundären Ausbildungen der Gesellschaft auf besseren Buchenwaldstandorten

Traubeneiche beigemischt Ampelwert: gruen

Letzte Änderung: Friday 01 December 2006 8:32:41 am