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Sekundäre Fichtenwaldgesellschaften


Wintergrün-Fichten-Tannen- und Fichtenwald ( Pyrolo-Abietetum) Zukrigl 1973

Beschreibung:

Die Gesellschaft enthält artenreiche krautreiche Mischwälder montaner Lagen über kalkreichem Untergrund. Die Standorte der großflächig entwickelten Bestände sind vielfältig, nur in den Südalpen ist die Gesellschaft auf schattige, mäßig steile, oft muldige Hänge beschränkt. Den Untergrund bilden verschiedene karbonathältige Gesteine. Darüber sind feinerdereiche, mittel- bis tiefgründige, frische Kalkhangschuttböden oder Braunerden verschiedenen Entwicklungsgrades ausgebildet. Humus liegt in Form von Mull oder Moder vor.

Letzte Änderung: Friday 01 April 2005 10:02:23 am




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Arten der Strauch- und Krautschicht

Baumarten in Strauch- und Krautschicht: Fichte (Picea abies, 80 %), Eberesche (Sorbus aucuparia, 60 %), Rotbuche (Fagus sylvatica, 53 %), Weißtanne (Abies alba, 50 %), Gewöhnliche Esche (Fraxinus excelsior, 40 %), Stieleiche (Quercus robur, 23 %), Vogelkirsche (Prunus avium, 23 %), Bergahorn (Acer pseudoplatanus, 20 %), Salweide (Salix caprea, 20 %), Lärche (Larix decidua, 17 %), Weißbirke (Betula pendula, 17 %).

Sträucher: Hasel (Corylus avellana, 57 %), Himbeere (Rubus idaeus, 50 %), Echter Seidelbast (Daphne mezereum, 40 %), Brombeere (Rubus fruticosus agg., 40 %), Gewöhnliche Heckenkirsche (Lonicera xylosteum, 20 %), Schwarzer Holunder (Sambucus nigra, 17 %).

Krautige und Zwergsträucher: Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella, 87 %), Männerfarn (Dryopteris filix-mas, 77 %), Wald-Frauenfarn, (Athyrium filix-femina, 77 %), Weißliche Hainsimse (Luzula luzuloides, 70 %), Weiße Pestwurz (Petasites albus, 67 %), Kleb-Salbei (Salvia glutinosa, 67 %), Fuchs-Greiskraut (Senecio ovatus, 63 %), Echte Goldrute (Solidago virgaurea, 60 %), Wald-Habichtskraut (Hieracium murorum, 57 %), Hasenlattich (Prenanthes purpurea, 57 %), Eichenfarn (Gymnocarpium dryopteris, 50 %), Christophskraut (Actaea spicata, 50 %), Wimper-Hainsimse (Luzula pilosa, 50 %), Schattenblümchen (Maianthemum bifolium, 47 %), Heidelbeere (Vaccinium myrtillus, 47 %), Wald-Reitgras (Calamagrostis arundinacea, 47 %), Dornfarn (Dryopteris carthusiana agg. 47 %).

Letzte Änderung: Thursday 27 July 2006 4:38:07 pm


Bestandesstruktur

Letzte Änderung: Tuesday 26 April 2005 11:04:38 am


Forstliche und naturschutzfachliche Bewertung

Letzte Änderung: Tuesday 26 April 2005 11:04:05 am


Referenzflächen

Derzeit sind keine Referenzflächen in Form von Naturwaldreservaten verfügbar.

Letzte Änderung: Thursday 11 January 2007 8:51:58 am


Standort

Das Vorkommen des Pyrolo-Abietetums erstreckt sich im Untersuchungsgebiet über den Bereich zwischen zwischen 350 m und 1250 m Seehöhe, was den klimatischen Höhenstufen „submontan“ bis „mittelmontan“ entspricht.
Die Gesellschaft wurde quer über die Gesteinsgruppen und allen Bodentypen angetroffen (2/3 der Vorkommen auf Braunerden).
Der Wasserhaushalt war auf dem Großteil der Standorte „frisch“, die restlichen Aufnahmen waren mit „mäßig frisch“ klassifiziert. Die Standorte waren kaum einmal südlich exponiert, eine Tendenz zu schattigen und kühlen Lagen war nach der Verteilung der Expositionen in Kombination mit der jeweiligen Neigung der Standorte gegeben.

Verteilung bezüglich Gesteinsgruppen
Verteilung bezüglich Bodentypen
Verteilung bezüglich Seehöhe
Verteilung bezüglich Exposition
Verteilung bezüglich Neigung
Verteilung bezüglich Gewinn-/Verlustlagen
Verteilung bezüglich Wasserhaushalt

Letzte Änderung: Monday 08 January 2007 9:26:44 am


Untertypen und Übergänge

Letzte Änderung: Tuesday 26 April 2005 11:05:38 am


Verbreitung
Verbreitung Pyrolo-Abietetum

Letzte Änderung: Thursday 23 March 2006 6:09:56 pm


Waldbau

Nach OTT ET AL. (1997) handelt es sich um durchwegs wüchsige Standorte, die zu vorratsreichen Wäldern mit normalem bis lockerem Schlussgrad neigen. Durch die oft schon relativ lange zurückreichende intensive Nutzung wurden der Tannen- und Laubbaumanteil häufig herabgesetzt. Für die Ansamung und Entwicklung der Tanne genügen bereits leichte Auflichtungen. Stärkere Auflichtungen begünstigen die Fichte und die Laubbäume. Erst bei stärkeren, diffusen Eingriffen auf größerer Fläche kann sich die Bodenvegetation zum Konkurrenzfaktor entwickeln. Das Schalenwild verhindert meist das Aufkommen der Tanne und der ökologisch wichtigen Laubbaumarten. In dichteren, ausschließlich mit Fichte bestockten Bestandesteilen sind Eingriffe zur Erhöhung der Stabilität notwendig. Für die langfristige Stabilität der Bestände ist ein hoher Tannenanteil wichtig. Die Fichte ist wesentlich anfälliger auf abiotische und biotische Schäden (Windwurf, Buchdrucker) als die Tanne.

Literatur:

Ott, E., Frehner, M., Frey, H. U., Lüscher, P., 1997: Gebirgsnadelwälder: praxisorientierter Leitfaden für eine standortgerechte Waldbehandlung. 287 S., Verlag Haupt, Bern; Stuttgart; Wien.

Letzte Änderung: Wednesday 26 July 2006 6:46:03 am


Wichtige ökologische Faktoren

Letzte Änderung: Tuesday 26 April 2005 11:04:59 am


Baumarten
eingesprengt (1-5%); beigemischt (5-25%); subdominant (25-50%); dominant (50-100%)

Weiters wird die ökologische und ökonomische Bedeutung der Baumart in Form eines "Ampelwert" dargestellt:
gruen ökologisch und ökonomisch wertvoll
gruen ökologisch wertvoll aber ökonomisch durchschnittlich
gruen ökologisch bedenklich
gruen ökologisch abzulehnen

Weißtanne dominant Ampelwert: blau

Rotfichte subdominant Ampelwert: blau

Rotbuche subdominant Ampelwert: gruen

Lärche subdominant Ampelwert: gruen

Bergahorn subdominant Ampelwert: blau

Eberesche beigemischt Ampelwert: gruen

Letzte Änderung: Thursday 03 August 2006 11:38:26 am