Nach MAYER (1974) und MAYER & OTT (1991) müssen waldbauliche Maßnahmen der Entwicklungstendenz zu großflächigen, gleichaltrigen und gleichartigen Bestandesstrukturen entgegenarbeiten. Fichten-Lärchen-Mischbestände sind aufgrund ihrer größeren bestandesstrukturellen Stabilität anzustreben. Bei kleinflächigen Verjüngungshieben mit langen Verjüngungszeiträumen entwickeln sich weitgehend reine Fichtenbestände. Großflächigere Verjüngungshiebe führen zu lärchenreichen Beständen mit natürlicher Nachverjüngung der Fichte. Durch Variierung von Flächengröße, Hiebsfortschritt und Verjüngungszeitraum lassen sich die standörtlich zweckmäßigen Mischbestandstypen erzielen.Verjüngungsökologisch begünstigen Rohböden die Lärche und Moder-Rohhumusböden die Fichte. Entwicklungsdynamisch wird in Initialphasen die Lichtbaumart Lärche, in Schlussphasen die Halbschattbaumart Fichte begünstigt. Die Wuchsrelation Lärche-Fichte ist standörtlich stark unterschiedlich. Als Pflegeziel sollten eine möglichst stabile Rottenstruktur und eine vorbeugende Verhinderung einer Entwicklung zu einschichtigen und gleichförmigen Beständen angestrebt werden.
Auch OTT ET AL. (1997) stellen fest, dass fichtendominierte, eher homogene Bestandesteile der hochmontanen Stufe häufig sehr windanfällig sind. Zur Erhöhung der Stabilität werden Eingriffe zur Begünstigung stabiler Kleinkollektive oder Einzelbäumen mit Kronenlängen über einer halben Baumlänge empfohlen.
Literatur:
Mayer, H., (1974): Wälder des Ostalpenraumes. Stuttgart: Verlag Gustav Fischer
Mayer, H. , Ott, E., 1991: Gebirgswaldbau - Schutzwaldpflege, Stuttgart : Verlag Gustav Fischer, 2. Auflage
Ott, E., Frehner, M., Frey, H. U., Lüscher, P., 1997: Gebirgsnadelwälder: praxisorientierter Leitfaden für eine standortgerechte Waldbehandlung. 287 S., Verlag Haupt, Bern; Stuttgart; Wien.