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Sekundäre Fichtenwaldgesellschaften


Montaner Dreiblatt-Windröschen-Fichten-Tannenwald ( Anemono trifoliae-Abietetum)

Beschreibung:

Das Anemono trifoliae-Abietum enthält artenreiche krautreiche Mischwälder montaner Lagen über kalkreichem Untergrund. Die Standorte der großflächig entwickelten Bestände sind vielfältig, nur in den Südalpen ist die Gesellschaft auf schattige, mäßig steile, oft muldige Hänge beschränkt. Den Untergrund bilden verschiedene karbonathältige Gesteine. Darüber sind feinerdereiche, mittel- bis tiefgründige, frische Kalkhangschuttböden oder Braunerden verschiedenen Entwicklungsgrades ausgebildet. Humus liegt in Form von Mull oder Moder vor.

Letzte Änderung: Tuesday 28 March 2006 12:25:46 pm




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Arten der Strauch- und Krautschicht

Baumarten in Strauch- und Krautschicht: Rotbuche (Fagus sylvatica, 84 %), Fichte (Picea abies, 80 %), Weißtanne (Abies alba, 75 %), Eberesche (Sorbus aucuparia, 49 %), Bergahorn (Acer pseudoplatanus, 37 %), Gewöhnliche Esche (Fraxinus excelsior, 14 %).

Sträucher: Echter Seidelbast (Daphne mezereum, 52 %), Himbeere (Rubus idaeus, 42 %), Hasel (Corylus avellana, 32 %), Gewöhnliche Heckenkirsche (Lonicera xylosteum, 31 %), Alpen-Heckenkirsche (Lonicera alpigena, 16 %), Brombeere (Rubus fruticosus agg., 12 %), Berberitze (Berberis vulgaris, 11 %).

Krautige und Zwergsträucher: Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella, 85 %), Wald-Habichtskraut (Hieracium murorum, 81 %), Wald-Erdbeere (Fragaria vesca, 60 %), Dreiblatt-Windröschen (Anemone trifolia, 58 %), Kleb-Salbei (Salvia glutinosa, 57 %), Wald-Frauenfarn, (Athyrium filix-femina, 56 %), Hasenlattich (Prenanthes purpurea, 53 %), Finger-Segge (Carex digitata, 53 %), Nessel-Ehrenpreis (Veronica urticifolia, 52 %), Heidelbeere (Vaccinium myrtillus, 51 %), Männerfarn (Dryopteris filix-mas, 51 %), Bunt-Reitgras (Calamagrostis varia, 49 %), Kleeblatt-Schaumkraut (Cardamine trifolia, 49 %), Eichenfarn (Gymnocarpium dryopteris, 49 %), Mauerlattich (Mycelis muralis, 48 %), Sanikel (Sanicula europaea, 47 %), Nickendes Perlgras (Melica nutans, 47 %), Fuchs-Greiskraut (Senecio ovatus, 47 %), Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana, 47 %), Schattenblümchen (Maianthemum bifolium, 46 %).

Letzte Änderung: Thursday 27 July 2006 3:47:25 pm


Bestandesstruktur

Letzte Änderung: Tuesday 26 April 2005 12:15:08 pm


Forstliche und naturschutzfachliche Bewertung

Letzte Änderung: Tuesday 26 April 2005 12:14:27 pm


Referenzflächen

Derzeit sind keine Referenzflächen in Form von Naturwaldreservaten verfügbar.

Letzte Änderung: Thursday 11 January 2007 8:53:05 am


Standort

Die Gesellschaft fand sich über eine Seehöhenerstreckung von 450 m – 1600 m, mit einem deutlichen Schwerpunkt zwischen 900 m und 1300 m. Geringere Neigungen waren bei den Aufnahmen stärker vertreten als dem Gesamtdatensatz entsprach, die reinen Hangpositionen überwogen gegenüber dem Gesamtkollektiv. Grundgestein war überwiegend Karbonat. Rendzinen und Braunerden bilden im vorhandenen Aufnahmematerial die häufigsten Bodentypen, nicht selten finden sich braunlehmbeeinflusste Standorte. Bei der Exposition zeigte sich ein Überhang bei „Nord“, während die Häufigkeit der Exposition „Süd“ dem Gesamtdatensatz entsprach.
Der Wasserhaushalt weist einen Schwerpunkt bei "frisch" auf, was einer besseren Wasserversorgung als dem Durchschnitt der Aufnahmen entspricht. Ein Standort wurde jeweils mit wechselfeucht bzw. wechseltrocken klassifiziert.

Verteilung bezüglich Gesteinsgruppen
Verteilung bezüglich Bodentypen
Verteilung bezüglich Seehöhe
Verteilung bezüglich Exposition
Verteilung bezüglich Neigung
Verteilung bezüglich Gewinn-/Verlustlagen
Verteilung bezüglich Wasserhaushalt

Letzte Änderung: Monday 08 January 2007 9:24:23 am


Untertypen und Übergänge

Letzte Änderung: Tuesday 26 April 2005 12:16:50 pm


Verbreitung
Verbreitung Anemono trifoliae-Abietetum

Letzte Änderung: Thursday 23 March 2006 4:20:45 pm


Waldbau

Die Bestände sind sehr wüchsig und nur schwach gestuft. Aufgrund der Konkurrenzkraft der Schattbaumarten kann sich die Lärche kaum nachhaltig behaupten. Die durchwegs auf den Nebenbestand beschränkte Buche ist häufig beigemischt. Auf weniger steilen Standorten besteht größere waldbauliche Freiheit. Aufgrund der geringeren Ansamungsfreudigkeit werden längere Verjüngungszeiträume erforderlich.

Eine leichte Auflichtung genügt für die Ansamung und den Anwuchs der Tanne. Stärkere Auflichtungen fördern die Fichte und das Laubholz. Bei stark aufgelichteten Beständen wirkt die üppige Bodenvegetation verjüngungshemmend (Bodenverwundung). Diffuse Durchforstungen sollten daher vermieden werden.

Literatur:

Mayer, H., (1974): Wälder des Ostalpenraumes. Stuttgart: Verlag Gustav Fischer

Letzte Änderung: Wednesday 26 July 2006 6:44:05 am


Wichtige ökologische Faktoren

Letzte Änderung: Tuesday 26 April 2005 12:15:40 pm


Baumarten
eingesprengt (1-5%); beigemischt (5-25%); subdominant (25-50%); dominant (50-100%)

Weiters wird die ökologische und ökonomische Bedeutung der Baumart in Form eines "Ampelwert" dargestellt:
gruen ökologisch und ökonomisch wertvoll
gruen ökologisch wertvoll aber ökonomisch durchschnittlich
gruen ökologisch bedenklich
gruen ökologisch abzulehnen

Weißtanne dominant Ampelwert: blau

Rotfichte dominant Ampelwert: blau

Rotbuche subdominant Ampelwert: gruen

Lärche beigemischt Ampelwert: blau

Bergahorn beigemischt Ampelwert: blau

Douglasie beigemischt Ampelwert: gruen

Eberesche beigemischt Ampelwert: gruen

Letzte Änderung: Thursday 03 August 2006 11:35:03 am