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Sekundäre Fichtenwaldgesellschaften


Woll-Reitgras-Tannen-Buchenwald ( Calamagrostio villosae-Fagetum)

Beschreibung:

Das Calamagrostio villosae-Fagetum ist eine Buchenwaldgesellschaft von Silikatstandorten der hochmontanen Höhenstufe. Es ist auf schroffe bis sehr schroffe Hänge beschränkt. Auf geringer geneigten Hängen derselben Höhenstufe wird es vom Luzulo-Fagetum abgelöst.

Letzte Änderung: Friday 24 March 2006 10:23:21 am




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Arten der Strauch- und Krautschicht

Letzte Änderung: Friday 28 July 2006 12:01:32 pm


Bestandesstruktur

Die Gesellschaft wird von Fichten-Tannen-Buchenbeständen aufgebaut. Beigemischt sind Lärche, Vogelbeere und in geringen Anteilen auch Lärche. Besonders in dieser Gesellschaft kam es wirtschaftsbedingt zu einer starken Förderung von Fichte und Lärche. Die Tanne und im Besonderen auch die Buche wurden aus forstlichen und jagdlichen Gründen großräumig zurückgedrängt.
Die Wüchsigkeit der Bäume insbesondere der Buche ist in dieser Höhenlage bereits eingeschränkt, zudem verursacht der Schneereichtum und die Hanglage bisweilen starken Säbelwuchs. Schneeschub ist ein bedeutendes Verjüngungshemmnis. Da Hangmulden von der Verjüngung gemieden werden entstehen in der Falllinie orientierte Baumkollektive.
Die Deckung der Kraut- und Moosschicht wechselt kleinräumig sehr stark.

Letzte Änderung: Friday 15 December 2006 2:22:41 pm


Naturschutzfachliche Bewertung

Rote Liste der Biotoptypen Österreichs:
Die Waldgesellschaft kann nach Essl et al. 2002 dem Biotoptyp „Bodensauerer Fichten-Tannen-Buchenwald“ zugeordnet werden. Er tritt aktuell in Kärnten selten in den Südlichen Randalpen und im Klagenfurter Becken auf und ist als stark gefährdet bis gefährdet eingestuft.

Natura 2000:
Die Waldgesellschaft ist entsprechend dem Anhang I der FFH-Richtlinie ist dem Lebensraumtyp „9110 Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum)“ zuzuordnen. Dieser Lebensraumtyp ist nicht als prioritär eingestuft.

Letzte Änderung: Friday 01 December 2006 7:01:21 am


Referenzflächen

Aufgrund der forstwirtschaftlichen Benachteiligung der Buche in der oberen montanen Stufe, sind heute Bestände dieser Gesellschaft nur selten zu finden.
Derzeit sind keine Referenzflächen in Form von Naturwaldreservaten verfügbar.
Wir danken für Hinweise zum größerflächigen Auftreten dieser Gesellschaft.

Letzte Änderung: Thursday 11 January 2007 9:00:20 am


Standort

Das Calamagrostio villosae-Fagetum wurde zwischen 1350 und 1450 m Seehöhe an schroffen bis sehr schroffen Hängen gefunden. Die Exposition dürfte gegenüber der Hangneigung von nachrangiger Bedeutung sein.
Es werden Braunerden oder Semipodsole über silikatischem Ausgangsgestein besiedelt. Der Wasserhaushalt ist infolge des niederschlagsreichen Klimas der hochmontanen Stufe als frisch zu beurteilen.

Verteilung über Gesteinsgruppen
Verteilung über Bodentypen
Verteilung über Seehöhe
Verteilung über Exposition
Verteilung über Neigung
Verteilung über Gewinn-/Verlustlagen
Verteilung über Wasserhaushalt

Letzte Änderung: Thursday 07 December 2006 10:41:43 am


Untertypen und Übergänge

Letzte Änderung: Friday 28 July 2006 11:56:24 am


Verbreitung
Verbreitung Calamagrostio villosae-Fagetum

Letzte Änderung: Wednesday 22 November 2006 10:46:38 am


Waldbau

Die Buche ist von mäßigem Wuchs, gedrungen und kurzschaftig. Vereinzelte Fichten und Tannen sind meist stärker vorwüchsig. Die mäßig ertragreichen Bestände tendieren zu gleichförmigen, ungeschichteten Strukturen. Einer stärkeren Beteiligung von Fichte und Tanne stehen erhebliche Verjüngungsschwierigkeiten entgegen. Diffuse Durchforstungen sind zu vermeiden, da sie zu gleichmäßigem Lichtangebot führen und damit die Entwicklung des Wollreitgrases (Calamagrostis villosa) fördern, nicht jedoch die gewünschte Verjüngung. Für die schneereichen Schutzwaldbestockungen kommen nur kleinflächige Eingriffe in Frage. Es sollte die natürliche Baumartengarnitur erhalten werden und Dauerbestockungsformen mit möglichst kleinflächigem und kontinuierlichem Verjüngungsfortgang aufgebaut werden.

Letzte Änderung: Sunday 17 December 2006 5:08:51 pm


Wichtige ökologische Faktoren

Letzte Änderung: Tuesday 26 April 2005 7:22:30 am


Baumarten
eingesprengt (1-5%); beigemischt (5-25%); subdominant (25-50%); dominant (50-100%)

Weiters wird die ökologische und ökonomische Bedeutung der Baumart in Form eines "Ampelwert" dargestellt:
gruen ökologisch und ökonomisch wertvoll
gruen ökologisch wertvoll aber ökonomisch durchschnittlich
gruen ökologisch bedenklich
gruen ökologisch abzulehnen

Rotbuche dominant Ampelwert: blau

Weißtanne subdominant Ampelwert: blau

Stieleiche beigemischt Ampelwert: gruen

Traubeneiche beigemischt Ampelwert: gruen

Weißkiefer beigemischt Ampelwert: gruen
Anmerkung: oft anthropogen subdominant bis dominant

Weiß-Birke beigemischt Ampelwert: gruen
Anmerkung: anthropogen stark gefördert, bis subdominat

Rotfichte beigemischt Ampelwert: gruen
Anmerkung: oft anthropogen subdominant bis dominant

Letzte Änderung: Wednesday 19 July 2006 4:58:07 pm