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Seegras-Seggen-Fichten-Tannenwald

Carici brizoidis-Abietetum

Letzte Änderung: Tuesday 28 March 2006 12:21:36 pm


Arten der Strauch- und Krautschicht

Baumarten in Strauch- und Krautschicht: Fichte (Picea abies, 80 %), Eberesche (Sorbus aucuparia, 53 %), Rotbuche (Fagus sylvatica, 40 %), Salweide (Salix caprea, 40 %), Weißtanne (Abies alba, 33 %), Stieleiche (Quercus robur, 27 %), Gewöhnliche Esche (Fraxinus excelsior, 27 %), Schwarzerle (Alnus glutinosa, 27 %), Weißbirke (Betula pendula, 27 %), Bergahorn (Acer pseudoplatanus, 20 %), Grauerle (Alnus incana, 20 %).

Sträucher: Himbeere (Rubus idaeus, 73 %), Hasel (Corylus avellana, 67 %), Brombeere (Rubus fruticosus agg., 67 %), Schwarzer Holunder (Sambucus nigra, 27 %), Faulbaum (Frangula alnus, 27 %), Echter Seidelbast (Daphne mezereum, 20 %).

Krautige und Zwergsträucher: Wald-Frauenfarn, (Athyrium filix-femina, 87 %), Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa, 80 %), Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella, 73 %), Männerfarn (Dryopteris filix-mas, 73 %), Weiße Pestwurz (Petasites albus, 67 %), Kriech-Hahnenfuß (Ranunculus repens, 67 %), Fuchs-Greiskraut (Senecio ovatus, 67 %), Heidelbeere (Vaccinium myrtillus, 67 %), Wimper-Kälberkropf (Chaerophyllum hirsutum, 60 %), Adlerfarn (Pteridium aquilinum, 60 %), Weißliche Hainsimse (Luzula luzuloides, 60 %), Kohl-Kratzdistel (Cirsium oleraceum, 60 %), Wald-Erdbeere (Fragaria vesca, 60 %), Flatter-Binse (Juncus effusus, 53 %), Acker-Schachtelhalm (Equisetum arvense, 53 %), Große Brennnessel (Urtica dioica, 53 %), Echte Goldrute (Solidago virgaurea, 53 %), Buchenfarn (Phegopteris connectilis, 53 %), Kriechender Günsel (Ajuga reptans, 47 %), Dornfarn (Dryopteris carthusiana agg., 47 %).

Letzte Änderung: Thursday 27 July 2006 5:27:51 pm


Untertypen und Übergänge

Letzte Änderung: Tuesday 26 April 2005 12:11:20 pm


Waldbau

Nach MAYER (1974) sind in den Tannen-Fichten-Mischbeständen bei mäßigem Schlussgrad vereinzelt Bergahorn, Eberesche, Buche und Esche beigemischt. Buche und Bergahorn sind mit schlechten Schaftformen auf den Nebenbestand beschränkt.
Die Verjüngungswilligkeit ist durchschnittlich; die Ansamung stellt sich in erster Linie an kleinen Rücken und Rippen ein. Es handelt sich um einen typischen Tannenzwangsstandort.

Die Baumart durchwurzelt den Boden wesentlich tiefgreifender und schließt sogar vernässte Böden auf. Bei reinen Fichtenbeständen besteht aufgrund der sehr flachen Durchwurzelung und der doch nicht unbeträchtlichen Wuchsleistung auf diesem Standort erhöhte Windwurfgefahr (OTT ET AL. (1997)).
Wegen des labilen Wasserhaushalts sollten nur sehr kleinflächige Verjüngungseingriffe zur Anwendung kommen. Plenterartige Strukturen sind hier besonders angebracht (MAYER (1974)).
OTT ET AL. (1997) stellen fest, dass zur Einleitung bzw. Förderung der Naturverjüngung meistens nur sehr geringe Eingriffe notwendig sind, da es sich von Natur aus kaum um geschlossene Bestände handelt. In dichteren Bestandesteilen werden Eingriffe zur Erhöhung der Stabilität als notwendig erachtet. In den zur Vernässung neigenden Mulden verjüngen sich die Nadelbäume nur auf Totholz. Es sollte daher Holz liegen gelassen werden.
Nach MAYER (1974) bieten sich für die Wiedereinbringung der Tannen die besser drainierten Rückenlagen an.

Literatur:

Mayer, H., (1974): Wälder des Ostalpenraumes. Stuttgart: Verlag Gustav Fischer

Ott, E., Frehner, M., Frey, H. U., Lüscher, P.,1997: Gebirgsnadelwälder: praxisorientierter Leitfaden für eine standortgerechte Waldbehandlung. 287 S., Verlag Haupt, Bern; Stuttgart; Wien.

Letzte Änderung: Wednesday 26 July 2006 6:37:33 am


Wichtige ökologische Faktoren

Letzte Änderung: Tuesday 26 April 2005 12:10:42 pm


Bestandesstruktur

Letzte Änderung: Tuesday 26 April 2005 12:08:30 pm


Naturschutzfachliche Bewertung

Rote Liste der Biotoptypen Österreichs:
Die Waldgesellschaft kann nach Essl et al. 2002 dem Biotoptyp „Nasser bodenbasischer Fichten- und Fichten-Tannenwald“ zugeordnet werden. Er tritt in seiner natürlichen Ausprägung aktuell in Kärnten nur selten in den Südlichen Randalpen und im Klagenfurter Becken auf und ist als gefährdet eingestuft.

Natura 2000:
Die Waldgesellschaft ist entsprechend dem Anhang I der FFH-Richtlinie ist dem Lebensraumtyp „9410 Montane bis alpine bodensaure Fichtenwälder (Vaccinio-Piceetea)“ zuzuordnen. Dieser Lebensraumtyp ist nicht als prioritär eingestuft.

Letzte Änderung: Friday 01 December 2006 8:48:56 am


Referenzflächen

Derzeit sind keine Referenzflächen in Form von Naturwaldreservaten verfügbar.

Letzte Änderung: Thursday 11 January 2007 8:55:12 am


Verbreitung
Verbreitung Carici brizoidis-Abietetum

Letzte Änderung: Friday 01 December 2006 8:49:58 am


Standort

Die Gesellschaft wurde im Untersuchungsgebiet in Seehöhen von 460 m bis 1380 m, also von der submontanen bis in die hochmontane Stufe, in erster Linie auf Silikat gefunden. Im Vergleich zum Gesamtdatensatz lagen mehr Aufnahmen auf Standorten mit südlichen Expositionen.
Der Wasserhaushalt wurde in der Hälfte der Aufnahmen mit "frisch" angesprochen. Auf 20% der Standorte wurde wechselfeuchter Wasserhaushalt konstatiert, eine für die Gesellschaft nicht uncharakteristische Situation.
Die Böden der untersuchten Standorte sind Braunerden, Semipodsole sowie Hydroböden (2 Pseudogleye, 1 Schwemmboden). Als geologisches Substrat ist Silikat und Karbonat möglich. Die Neigungen der Standorte waren im Durchschnitt deutlich geringer als im Gesamt-Kollektiv (steile bis schroffe Lagen waren unter-, ebene bis stark geneigte überrepräsentiert).

Verteilung bezüglich Gesteinsgruppen
Verteilung bezüglich Bodentypen
Verteilung bezüglich Seehöhe
Verteilung bezüglich Exposition
Verteilung bezüglich Neigung
Verteilung bezüglich Gewinn-/Verlustlagen
Verteilung bezüglich Wasserhaushalt

Letzte Änderung: Monday 08 January 2007 9:18:16 am


Baumarten
Für die Baumarten der Waldgesellschaft wird die von Naturaus zu erwartende Dominanzklasse in vier Stufen angegeben:
eingesprengt (1-5%); beigemischt (5-25%); subdominant (25-50%); dominant (50-100%)

Weiters wird die ökologische und ökonomische Bedeutung der Baumart in Form eines "Ampelwert" dargestellt:
blau: ökologisch wertvoll und ökonomisch wertvoll
grün: ökologisch wertvoll aber ökonomisch durchschnittlich
orange: ökologisch bedenklich
rot: ökologisch abzulehnen

Weißtanne dominant Ampelwert: Blau Tannen-Zwangsstandort!

Rotfichte dominant Ampelwert: Blau nur in Verbindung mit entsprechendem Tannen-Anteil!

Rotbuche beigemischt Ampelwert: Grün

Bergahorn beigemischt Ampelwert: Grün

Gemeine Esche beigemischt Ampelwert: Grün

Eberesche beigemischt Ampelwert: Grün

Letzte Änderung: Tuesday 01 August 2006 1:41:35 pm