Info    Expertensystem    Waldgesellschaften    Baumarten    Intern    Home


Up- & download

Termine

Kapitelübersicht

Beschreibung der Waldgesellschaften

Baumarten

Tutorial

Arbeitsplan

Report Ei

Report Bu

Report Na

Report SF

Report So

Report all

Report all print


> Baumarten> Elsbeere

Elsbeere   Sorbus torminalis

Allgemeines:

Die südeuropäisch-submediterrane Art ist eine eingesprengte bis sporadische Baumar, die nahezu nur in eichenreichen Gesellschaften vorkommt. Ihr Verbreitungsgebiet reicht im Osten bis in den Kaukasus.

Klima:

Mildes Klima, ähnliche Ansprüche wie Weinreben.

Boden:

Frische, tiefgründige und nährstoffreiche Lagen. Wegen geringerer Konkurrenzkraft gegenüber Buche aber in trocken-warmen Lagen besonders geeignet. Auch auf Schutt und mäßig gründigen Böden möglich. Ungeeignet ist stauende oder regelmäßige Nässe.

Wurzel:

Tiefwurzelnd, bis 1-2 m. Wurzeln reichen oft über Kronenbereich hinaus. Tiefe Wurzeln sollen auch Tonböden durchwurzeln.

Herkunft:

Südeuropäisch-submediterrane Art, nördliche Verbreitungsgrenze bei Hannover. Verschiedene Herkünfte. Genetische Einengung durch geringe Populationsdichte. Herkünfte mit starkem Wachstum und geradem Schaft sollten gesucht und gefördert werden. Teilweise in Pflanzschulen erhältlich.

Saatgutbestände:

-

Verjüngung:

Natürliche Vermehrung aus Wurzelbrut, auch im Bestandesschatten. Aussaat nach der Ernte (Anf. Oktober) im abgedeckten Saatbeet. Verpflanzung 3-jähriger Sämlinge im Herbst oder zeitigen Frühjahr empfohlen. Wildverbissschutz notwendig.

Risiken:

Verzwieselungsgefahr durch Frühfröste im Spätherbst. Starker Wildverbiss, Fegeschäden. Jungpflanzen häufig durch Mäuse geschädigt. Hohe Anfälligkeit gegenüber Pilzen (daher kein reiner Bestandesanbau empfohlen).

Wuchsverhalten:

Leichter Seiten- oder Schirmschutz gegen Frühfrost sinnvoll. Große Schattoleranz junger Pflanzen. Schräges Wachstum bei einseitigem Lichteinfall. Höhenzuwachs lässt nach zwanzig Jahren nach. Bei ausreichender seitlicher Kronenspannung in den ersten 20-40 Jahren rasche Astreinigung.

Pflege:

Ab dem 5. Jahr Förderung gegenüber wuchsstärkeren Bäumen, ab dem 20. Jahr rigorose Freistellung notwendig. Konkurrierende Kronennachbarn im Bereich der grünen Krone müssen alle 2 bis 3 Jahre entfernt werden. Bei sehr plötzlicher Freistellung Bildung von Wasserreisern möglich.

Ernte:

Hiebsreife mit 150 Jahren. Zieldurchmesser 60-80 cm. Holz darf nur im tiefen Winter eingeschlagen werden (Gefahr des "Verstockens") und muß im Frühsommer abgefahren und trocken gelagert werden.

Holzeigenschaft:

Zähes, elastisches, feinfaseriges sehr festes Holz (fast so hart wie Hainbuche). Vorsichtige Trocknung wegen starkem Schwund.

Rundholzpreis:

-

Nutzung aktuell:

Gesuchtes Furnierholz für Möbel ("Schweizer Birnbaum"), Verwendung als Drechselholz für Musikinstrumente und Meßgeräte. Wegen geringer Widerstandfähigkeit gegenüber Pilzen im Außenbereich ungeeignet.

Nutzung historisch:

Frucht als Medizin gegen Magen- und Darmstörungen (hoher Gerbsäuregehalt). Holznutzung für mechanisch stark beanspruchte Teile, z.B. Spindeln der Weinpressen.

Nebennutzung:

Saft der Früchte wird als Säuerungs- bzw. Konservierungsmittel bei der Apfelweinherstellung verwendet. In Frankreich Schnapsherstellung aus den Beeren ("Alizier").

Ökofunktion:

Sehr begehrte Wildäsung. Bienenweide. Sollte aus Naturschutzgründen gefördert werden.

Bilder:



Letzte Änderung: Tuesday 12 April 2005 3:03:03 pm